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Motorradfahren im Winter: So hast Du eine gute Fahrt

Motorradfahrer im Schnee

Die meisten Motorräder liegen in der kalten Jahreszeit im Winterschlaf – gut verpackt oder sicher untergestellt. Doch es gibt auch Biker, die das Motorradfahren im Winter nicht aufgeben: Sei es, weil die verschneite Landschaft und das Abenteuer locken. Sei es, weil das Fahrzeug mehr ist als ein Garant für Freizeitspass, nämlich unerlässlich für die eigene Mobilität oder den ein oder anderen Transport. Was Du tun kannst, um im Winter angenehm und vor allem sicher mit Deinem Bike unterwegs zu sein, erfährst Du im folgenden Ratgeber:


Biken im Winter: Vor dem Start

Bevor Du eine Winterfahrt beginnst, ist Vorbereitung noch einmal besonders wichtig. Denn Motorradfahren im Winter kann zwar ein Vergnügen sein, aber es ist auf jeden Fall gefährlicher, als wenn Du im Sommer auf trockener Strecke unterwegs bist. Sowohl die Strassenverhältnisse, als auch die Kälte und die tiefstehende Sonne stellen besondere Anforderungen an Dich und Deine Maschine.


Reifen & Räder: Was sie leisten müssen

Anders als bei vierrädrigen Fahrzeugen besteht in der Schweiz keine gesetzliche Pflicht, das Motorrad mit speziellen Winterreifen auszustatten. Aber natürlich musst Du bei feucht-kalter oder gar verschneiter Fahrbahn Dein Bike jederzeit unter Kontrolle haben. Gerade bei Schnee, Eisglätte oder Matsch ist dies nur mit geeigneten Reifen möglich. Dazu kommt die Sache mit der Versicherung: Solltest Du bei schlechter Witterung einen Unfall bauen, könnte die Versicherung Dir den finanziellen Schaden ganz oder teilweise anlasten.

ABER: Für viele Motorräder gibt es gar keine speziellen Winterreifen! Fahrer sollten deswegen beim Kauf geeigneter Pneus auf die “M + S”-Kennung achten. “M + S” steht für für Mud und Snow (übersetzt = Matsch und Schnee) und kennzeichnet Reifen, die auf verschneiten oder matschigen Strassen einen besseren Grip und kürzeren Bremsweg verheissen. Aber Achtung! Die Reifen können, wenn sie bei höheren Temperaturen genutzt werden, unter Umständen einen längeren Bremsweg verursachen als Sommerreifen. Im Grunde benötigen Winterfahrer Touren- oder Strassenreifen mit kurzer Aufwärmphase und guter Nassperformance. Es ist also unerlässlich, sich beim Kauf gut beraten zu lassen, um die Eigenschaften des Reifens bei unterschiedlichen Bedingungen einschätzen zu können.

→ Bevor Du mit geeigneten Reifen startest, kontrolliere unbedingt die Profiltiefe und den Reifendruck. Die Mindestprofiltiefe sollte bei Motorradreifen mindestens 1,6 mm betragen.

Weitere Vorbereitungen für das Motorradfahren bei kaltem Wetter

Eine gute Vorbereitung ist das A&O für sicheres Motorradfahren im Winter. Hier die wichtigsten Schritte, die Du vor jeder Tour, befolgen solltest:

  • Die Batterie ist kälteempfindlich: Je tiefer die Temperaturen liegen, umso mehr Energie benötigt die Batterie für einen sauberen Start. Deswegen solltest Du, bevor Du eine Fahrt im Winter antrittst, die Batterie aufladen. Ist Deine Batterie schon etwas älter und schwächer? Dann gehst Du auf Nummer sicher, wenn Du Dir gleich eine neue anschaffst.
  • Teste Deine Bremsen: Funktionieren sie einwandfrei? Überprüfe, ob Du genügend Bremsflüssigkeit hast.
  • Kontrolliere die Antriebskette. Die Kette ist im Winter die Ursache Nummer 1 für Pannen. Reinige und öle die Antriebskette gründlich, bevor Du auf Dein Bike steigst.
  • Teste Deine Lichtanlage und die Blinker. Da die Sonne im Winter tief steht und die Dunkelheit früh hereinbricht bzw. morgens lange anhält, ist es besonders wichtig, dass Du gut von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wirst.
  • Reinige Dein Motorrad gründlich und lass es trocknen, bevor Du wieder aufsteigst: Streusalz kann Schäden an der Karosserie, aber auch an Antrieb und Motor verursachen.
Zwei Bikes im Winter: Fahrer machen Pause im Schnee

Das Motorrad im Winter nutzen: So nimmt die Temperatur Einfluss auf Deine Sicherheit


Sollte man im Winter Motorradfahren?

Und: Bei welchen Temperaturen kein Motorradfahren? Wenn die Strassen verschneit oder vereist sind, raten wir vom Motorradfahren ab: Zu hoch ist das Risiko auf zwei Rädern nicht genug Halt zu finden und insbesondere in Kurven oder bei Steigungen die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Vorsicht ist auch bei Rollsplit geboten: Auch auf den kleinen Körnchen kann Deine Maschine leicht ins Rutschen geraten.


Es ist kälter als - 5 Grad Celsius:

Bei Temperaturen unter 5 Grad Minus solltest Du nicht Motorrad fahren. Die Gefahr, dass die Räder keine Haftung auf der Strasse finden, ist zu gross. Auch das Risiko zu unterkühlen ist zu hoch. Bei strengem Frost reicht auch die beste Kleidung nicht mehr aus. Motorradfahrer bemerken leider häufig zu spät, wenn der Körper oder bestimmte Körperteile unterkühlen.


Es ist zwischen 0 und - 5 Grad Celsius:

Motorradfahrer können noch unterwegs sein – allerdings nur mit geeigneter Kleidung und den richtigen Reifen. Du solltest jedoch nicht länger als etwa 1 Stunde auf Deiner Maschine verbringen.


Es ist zwischen 0 und + 5 Grad Celsius:

Vorsicht ist geboten, denn es kann sich stellenweise Bodenfrost und somit Eis bilden. Vor allem in urbanen Gebieten kannst Du Dich meistens auf die Strassenverhältnisse verlassen. Fahr nur, wenn die Strassen geräumt sind und fahre nicht zu schnell. Behalte im Kopf, dass sich die Strassenverhältnisse schlagartig ändern können.


Angepasstes Fahrverhalten im Winter und bei Schnee


Du kannst Deine Sicherheit verbessern, indem Du einige Dinge beim Fahren beherzigst:


  • Fahr langsamer als üblich. Erhöhe den Sicherheitsabstand.
  • Wenn die Strasse glatt ist, bremse vor allem mit der Hinterradbremse und setze die Vorderradbremse nur sanft und mit Fingerspitzengefühl ein, damit Dein Vorderrad nicht blockiert.
  • Achte darauf, dass Deine Füsse fest auf den Fussstützen ruhen und halte die Hände entspannt am Lenker.
  • Vermeide unbedingt extreme Schräglagen beim Fahren.


Übrigens: Du fährst auf Neuschnee sicherer als auf festgefahrenem Schnee. Wenn Du Dich optimal vorbereiten willst, kannst Du einen “Schleuderkurs” besuchen: Die Kurse bieten beispielsweise Fahrschulen an. Hier kannst Du üben, wie Du Deine Maschine auf glatten Untergründen führen kannst und wie Du Dich verhältst, wenn ein Rad beim Fahren ausbricht: Kontrolliert sliden statt schleudern!


Blaue Motorräder im Winter bei kalten Temperaturen

Winterbekleidung: Kälteschutz für Motorradfahrer

Bitte wähle passende Winterbekleidung für Motorradfahrer! Die muss warm und winddicht sein und im Idealfall Reflektoren für eine erhöhte Sichtbarkeit aufweisen.
Gefütterte Winter-Motorradstiefel sorgen dafür, dass Deine Füsse vor der Kälte geschützt sind und Du genügend “Gefühl” während der Fahrt hast, um jederzeit die Kontrolle zu behalten. Die meisten Biker fahren im Herbst und im Winter mit zusätzlicher Thermounterwäsche, die wärmt und Feuchtigkeit vom Körper wegleitet. Zieh Dich nach dem “Zwiebelprinzip” an: Die Luft zwischen den verschiedenen Schichten der Kleidung wirkt isolierend. Die äussere Schicht (etwa aus Leder) hält den Wind ab und die unteren Schichten halten Dich warm.
Motorradhandschuhe sollten gefüttert oder mit Unterziehhandschuhen ausgestattet sein. Sehr nützlich: Beheizte Kleidung oder Heizgriffe am Lenker halten Körper und Hände zuverlässig warm, sodass Du noch ein bisschen länger auf Deiner Maschine bleiben kannst. BMW bietet beispielsweise Handschuhe, die mit Hilfe von integrierten Akkus beheizbar sind. Deine Hände sind dank Lenkergriffen nur von innen warm? Lenkerstulpen schaffen Abhilfe!
Gut gefütterte Helme gehören im Winter zur Standardausrüstung. Damit der Kopf nicht kalt wird, solltest Du ausserdem unbedingt eine Sturmhaube unter dem Helm tragen.


Motorradhelm im Winter: Auf Blendschutz und Beschlag achten

Die Lichtverhältnisse sind beim Motorradfahren im Winter anspruchsvoll, weswegen Du besonders auf gute Sicht achten musst. Das Visier Deines Helms sollte kratzerfrei und der Helm mit einem Blendschutz versehen sein. Zudem beschlägt das Visier im Winter leichter als sonst durch den warmen Atem. Für einen optimalen Winter-Helm ohne Beschlag stehen Dir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:


  • Helm mit Pinlockvisier - das lässt sich auch nachrüsten
  • Antibeschlag-Folie zum Aufkleben
  • Antibeschlag-Spray
  • Helm mit beheizbarem Visier


Mehrere Motorradfahrer mit Winter-Ausrüstung

Fazit: Motorradfahren im Winter ist mit richtiger Ausrüstung möglich

Die kalte Jahreszeit muss Dich keineswegs vom Motorradfahren im Winter abhalten! Du musst jedoch unbedingt Deine Ausrüstung, Deine Vorbereitung und Deine Fahrweise an die Situation anpassen. Wenn Dir das zu aufwendig ist, bliebt Dir nichts anderes übrig und Du musst Dein Motorrad einwintern.

Du überlegst, Dir ein Motorrad anzuschaffen, das Du gut bei kaltem Wetter nutzen kannst? Dafür eignen sich leichte und robuste Modelle, die vergleichsweise wartungsarm sind. Bikes mit wenig verbauter Elektronik sind in dieser Hinsicht ebenfalls vorteilhaft, da diese sensibel auf niedrige Temperaturen reagieren kann. Als gutes Wintertöff gilt – um ein Beispiel zu nennen – etwa die BMW R 1250 RS.

Wann und wo auch immer Du auf 2 Rädern unterwegs bist: Wir wünschen Dir allzeit eine gute Fahrt! Du hast Fragen oder suchst etwas? Besuche unsere Webseite für BMW Motorrad Zubehör oder stöbere durch unseren Motorrad-Shop.


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