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Motorrad-Airbag-Systeme: Mehr Sicherheit für Biker

Eine schmale, kurvige Bergstrasse, die wunderschöne Herbstsonne lässt den Wald in den buntesten Farben leuchten — was könnte da schon schöner sein als eine Ausfahrt mit dem Bike? “Kaum etwas” werden die meisten Motorrad-Fans auf diese Frage antworten. Wenn da nur das feuchte Laub nicht wäre, das die Fahrbahn stellenweise extrem rutschig macht. Motorrad fahren ist nicht ungefährlich, das ist bekannt und lässt sich auch nicht wirklich ändern. Umso wichtiger ist eine gute Schutzausrüstung. Motorrad-Airbag-Systeme sind in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Optionen.

Was gibt es für Airbags fürs Motorrad?


Die Geschichte der Airbags für Motorräder begann bereits vor 15 bis 20 Jahren mit den ersten mechanischen Systemen. Von Anfang an handelte es sich dabei überwiegend um Lösungen, die nicht an das Bike selbst gebunden waren, sondern an den Fahrer. Der Grund dafür ist die Charakteristik möglicher Unfälle mit Motorrädern:


  • Im Gegensatz zum typischen Autounfall, bei dem der Airbag den Aufprall in der Vorwärtsbewegung abmildern soll, ist die Aufprallrichtung bei Motorradunfällen oft sehr viel unvorhersehbarer.
  • Der Fahrer befindet sich auf bzw. ausserhalb des Fahrzeugs, somit im Zweifelsfall oft zwischen Hindernis und Bike.
  • In vielen Fällen werden Motorrad und Fahrer bei Unfällen voneinander getrennt. Der Fahrer prallt abseits der Maschine auf das Hindernis oder die Fahrbahn.


Fahrzeuggebundene Motorrad-Airbag-Systeme wären in solchen Situationen naturgemäss nicht hilfreich. Daher sind Motorrad-Airbags in die Schutzkleidung des Fahrers integriert, um dort zu schützen, wo es nötig ist.


Mechanische Airbag-Jacken fürs Motorrad


Die frühen Airbag-Jacken funktionierten rein mechanisch. Als Auslöser fungierte eine Reissleine, die am Motorrad selbst befestigt werden musste. Bei einem Aufprall löste die Reissleine aus und die Weste oder Jacke pumpte sich auf. Damit diese Systeme funktionierten, war allerdings die Nachrüstung des Bikes mit einigen Zusatzkomponenten erforderlich. Das heisst, die Airbag-Jacken fürs Motorrad waren nicht unabhängig von diesem nutzbar. Ein weiterer Nachteil lag in der — aus heutiger Sicht — relativ langen Auslöse-Zeit der mechanischen Reissleine.

Dennoch sind auch heute noch zahlreiche mechanische Motorrad-Airbag-Systeme erhältlich. Trotz der beschriebenen Nachteile bieten sie durchaus einen soliden Schutz für den Fahrer, der über die Schutzwirkung der üblichen Kleidung und Rückenprotektoren hinaus geht. Vor allem aber sind sie wesentlich preisgünstiger als die modernen Jacken und Westen mit elektronischer Technologie.


Elektronische Motorrad-Airbag-Westen


In den letzten Jahren hat die Entwicklung moderner Technologien für Motorrad-Airbags rasant an Fahrt aufgenommen. Die Auslösung erfolgt nicht mehr über die mechanische Reissleine, die am Motorrad befestigt werden muss, sondern über elektronische Sensoren, die die Bewegungen des Fahrers genaustens messen. Komplexe Algorithmen bestimmen dann im Einzelfall, ob der Airbag ausgelöst werden muss.

Sowohl diese Algorithmen, als auch die Sensoren der elektronischen Motorrad-Airbag-Systeme verbessern sich stetig weiter. Die Auslösung erfolgt mittlerweile bei einigen Modellen innerhalb von 25 bis 30 Millisekunden — und das auch bei unterschiedlichen Sturzarten. Unnötige Auslösungen werden durch immer komplexere Algorithmen weitgehend ausgeschlossen.

Der Preis für die elektronischen Airbags ist sicherlich höher als für die mechanischen Systeme. Dies liegt an der hochentwickelten Sensorik, die ausserdem vor Inbetriebnahme eine Erstinstallation und ggf. Registrierung oder Freischaltung durch den Händler oder Hersteller erfordert. Jedoch gibt es mittlerweile bereits Modelle, deren Sensoren in den Rückenprotektor integriert sind, was den Installationsaufwand im Vorfeld deutlich reduziert.


Vorteile:

  • wesentlich schnellere Auslösung als bei mechanischen Systemen
  • keine Verbindung mit dem Motorrad nötig


Nachteile:

  • höherer Preis
  • je nach Modell mehr oder weniger komplexe Erstinstallation notwendig


Pro-Tipps für den smarten Biker


Auch wenn Airbags generell, besonders aber die modernen Motorrad-Airbag-Systeme, dem Fahrer ein deutliches Plus an Sicherheit bieten, gilt natürlich weiterhin: 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Auch hängt natürlich die Wirkung der Systeme immer von der Geschwindigkeit oder Heftigkeit des Aufpralls ab. Umsichtiges Fahren sollte daher nach wie vor eine Selbstverständlichkeit sein. Abseits dessen haben wir hier noch ein paar smarte Tipps zur Entscheidungsfindung beim Kauf einer Airbag-Jacke oder -Weste:


  • Modellvarianten: Möchtest du deinen Airbag unter oder über deiner Lederkombi oder Schutzkleidung tragen? Oder soll es gleich eine aufeinander abgestimmte Kombination vom Hersteller sein?
  • Technikvergleich: Wie lange hält der Akku? Wie komplex ist die Erstinstallation? Kann der Airbag nach einer Auslösung selbst wieder instandgesetzt werden oder ist hierzu ein möglicherweise kostenpflichtiges Reset vom Hersteller oder Händler nötig?
  • Komfort: Idealerweise führst du eine längere Probefahrt durch. Hast du ausreichend Bewegungsfreiheit? Wie schwer ist deine Schutzkleidung?
  • Kombinationen: Lass dich vom Händler zu sinnvollen Kombinationen aus Airbag-System und festen Protektoren beraten!


Sicherheit fährt vor!


Sicherheit ist für Biker ein stetig präsentes und wichtiges Thema, nicht nur im Zusammenhang mit Motorrad-Airbag-Systemen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Schutz für Biker soweit wie möglich zu erhöhen. Kleinere Fahrer können zum Beispiel ihr Motorrad tiefer legen, selbst die Wahl des richtigen Motorrad-Gepäcks hat sicherheitsrelevante Aspekte.

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